Die Apokalypse ist nah; zumindest mit Blick auf das hessische Schulsystem! Das war die Botschaft, die auf den landesweiten Demonstrationen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vom 20. September verkündet wurde. Unter dem Motto „Zeit für mehr Zeit“ wurde die Demonstration beworben. Ob es an diesem kryptischen Motto lag, dass die Teilnehmer in sehr überschaubaren Mengen kamen, sei einmal dahingestellt. Dass Bildung Zeit benötigt, wird niemand bezweifeln. Die Forderungen nach kleineren Klassen, mehr Lehrkräften, mehr Geld und mehr Wertschätzung für den Lehrberuf waren dann auch nicht neu. Es steht außer Frage, dass eine Schulklasse mit fünfzehn Kindern ein anderes Lernen und Lehren ermöglicht als eine mit dreißig. Das einzelne Kind kann sich in einer kleinen Klasse sicher besser entfalten als in einer großen. Dies auch, weil die Lehrkraft mehr Zeit für den Einzelnen finden würde. Deswegen ist es legitim, diesen Wunsch nach kleineren Klassen zu äußern. weiterlesen →
Wahlprüfsteine – Fragen an die Parteien und deren Antworten
Zu den am 8. Oktober 2023 stattfindenden Landtagswahlen hat der Hessische Philologenverband an die im Landtag vertretenen Parteien ’Wahlprüfsteine’ verschickt. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der Antworten.
Dunkle Wolken am Bildungshorizont angehen – auf die gestiegenen Herausforderungen muss die Politik massiv reagieren! / Der Hessische Philologenverband zum neuen Schuljahr
Ein Lehrermangel ist Realität, die Nachwuchsfrage darf sich nicht zu einem bedrohlichen Thema ausweiten. Der Lehrerberuf hat ganz offensichtlich an Attraktivität verloren. Der Arbeitsplatz Schule wird für junge Menschen zunehmend uninteressanter, sie haben andere gute berufliche Optionen.
Das hat verschiedene Gründe: Das Arbeitsvolumen ist hoch mit steigender Tendenz, Sorgen bereitet die Migration, besondere Herausforderungen stellen die Inklusion, die Diversität und der steigende Förderbedarf in den Schulen dar. Die Lerngruppen sind vor Ort oft sehr inhomogen mit unterschiedlichen Lernausgangslagen; hinzu kommen Verhaltensauffälligkeiten in der Schülerschaft aufgrund von mangelndem familiären Rückhalt. Zudem wurde die Autorität der Lehrkräfte schon seit Längerem geschwächt. weiterlesen →
Sommerferien-Arbeitslosigkeit von jungen Lehrkräften stoppen – LiV zum 1. August einstellen!
Gemeinsame Pressemitteilung vom 18.07.2023
Die Jungphilologen des Hessischen Philologenverbands und der jungeVDL des Verbands der Lehrer Hessen fordern das Hessische Kultusministerium mit einer Petition nachdrücklich auf, Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, die eine Planstelle erhalten, künftig verbindlich zum 1. August eines Jahres einzustellen und das bisher geltende Einstellungsverfahren in den hessischen Schuldienst (Einstellungserlass Ziffer 1.4) entsprechend zu ändern. weiterlesen →
Wenn Elfenbeinturm auf Schulrealität trifft – Der Hessische Philologenverband (hphv) zu den Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftliche Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz zum Umgang mit dem akuten Lehrkräftemangel
Ein Armutszeugnis ist es, wenn Experten sich nicht anders zu helfen wissen, als die ohnehin prekäre Situation in den Schulen mit „Empfehlungen“ noch zu verschärfen. Im Nebeneffekt büßt der Arbeitsplatz Schule weiter an Attraktivität ein. Dass hinsichtlich der Personalsituation in den Schulen schon jahrelang Handlungsbedarf besteht, daran besteht kein Zweifel. So ist etwa der IQB-Bildungstrend ein alarmierendes Zeichen: am Ende der 4. Klasse kann jedes 5. Kind nicht richtig lesen, schreiben, rechnen, und nicht erst seit Corona. Die vorgelegten wissenschaftlichen Notmaßnahmen gegen den Lehrkräftemangel zeugen jedoch von praxisferner Hilflosigkeit. Zu den Maßnahmen zählen die Begrenzung der Teilzeitarbeit, eine Ausweitung von Hybridunterricht und Selbstlernzeiten (bedürfen diese nicht der Kontrolle und Korrektur durch eine Lehrkraft?), eine Flexibilisierung von Klassengrößen, weiterhin die Erhöhung des Unterrichtsdeputats, auch die Entlastung der Lehrkräfte durch Studierende. weiterlesen →