Pädagogisches Online-Forum 2021 „Digitalisierung im Zuge der Schulentwicklung“
Erweiterung des Unterrichts um digitale Lehr- und Lernmethoden Am Ende eines herausfordernden Schuljahres bot das vom Pädagogischen Ausschuss (PA) des Hessischen Philologenverbandes angebotene pädagogische Online-Forum zur Schulentwicklung die Möglichkeit, nach den Erfahrungen im Schulbetrieb während der Corona-Pandemie den Stellenwert von digitalen Elementen im Lernfeld Schule zu erörtern und sich zudem über datenschutzrechtliche Fragen sowie Rahmenbedingungen zu informieren.
Geleitet wurde die Veranstaltung vom Vorsitzenden des PA Christoph Juretschke, der erfreut darüber war, dass die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing und der Vorsitzende des Hessischen Philologenverbands Reinhard Schwab teilnahmen und ein Grußwort sprachen. Für die Technik, die Sammlung der eingehenden Fragen und Beiträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die Moderation der Aussprache nach den Referaten war Björn Bock, Mitglied des PA, zuständig.
Als erste Referentin stellte Tanja Gotta-Leger, Gymnasiallehrerin und IT-Expertin, konkrete Ansatzpunkte für die Arbeit mit digitalen Elementen im (Distanz-)Unterricht dar. Sie sprach eine Reihe von internationalen Studien an und erläuterte an konkreten Beispielen den Weg von der Theorie zur Praxis, wobei sie auf konkrete Ergebnisse aus ihrer Forschungsarbeit und Erfahrungen an ihrer Schule zurückgreifen konnte. Die Verknüpfung kritischen Denkens mit digitalen Bildungsmedien und Lernplattformen, die Verbesserung der schulischen Ausstattung sowie des Schulportals und die Qualifizierung der Lehrkräfte mithilfe eines digitalen Fortbildungskonzepts waren Elemente ihres Vortrags.
Zu Aspekten des Datenschutzes referierte Michael Sobota, Mitarbeiter des Hessischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit des Landes Hessen. Er machte deutlich, dass für Schulen der Kernbereich der Arbeit nicht der Datenschutz sei, sondern der Bildungsauftrag. Der Datenschutz müsse dennoch eingehalten werden, insbesondere im Umgang mit Schülerinnen und Schülern bezüglich der personenbezogenen Daten. Er stellte die rechtlichen Grundlagen dar und erläuterte Chancen und Risiken bei der Nutzung digitaler Möglichkeiten, z.B. von Lernplattformen, elektronischen Klassenbüchern, elektronischen Stundenplänen, Messenger-Diensten oder Clowds. Auch gab er Hinweise, was Schule und Lehrkräfte tun können, um die digitalen Möglichkeiten sinnvoll und rechtskonform zu nutzen.
Aufgrund des großen Informationsbedarfs zu unterschiedlichen Aspekten des Tagungsthemas entschied sich Torsten Brandt vom Referat I.1 des Hessischen Kultusministeriums dafür, direkt auf Fragen und Schwerpunkte der Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer einzugehen. Er betonte, dass es wichtig sei, Praxis und Datenschutz zusammen zu bringen, und erläuterte Voraussetzungen für digital gestützten Präsenzunterricht sowie Möglichkeiten, auch nach der Pandemie regelhaft Einzelphasen von Distanzunterricht, etwa in der Gymnasialen Oberstufe, zu realisieren. Darüber hinaus beantwortete er Fragen zur Verbesserung der Ausstattung der Schulen mit Hardware, IT-Personal und Software. Er ging dabei auch auf Verhandlungen mit dem Bund, den anderen Bundesländern und den Schulträgern ein, die u.a. das Ziel (gehabt) hätten, vergleichbare Standards zu schaffen.
Um 17 Uhr endete das pädagogische Online-Forum nach drei Stunden mit einer Fülle von Informationen und intensivem Gedankenaustausch. In seinem Resümee sprach Christoph Juretschke Vorteile des digitalen Formats der Veranstaltung an, betonte aber auch, dass der Pädagogische Ausschuss versuchen werde, die nächste Pädagogische Tagung im Frühjahr 2022 wieder als Präsenzveranstaltung durchzuführen.
Den ausführlichen Bericht über das pädagogische Online-Forum finden Sie in der Ausgabe 4/2021 von „Blickpunkt Schule“.
Der Pädagogische Ausschuss
Angelika Kiene-Bock, Friedrich Bell