Sind wir nicht alle ein bisschen Gesamtschule?
Zu diesem Schluss könnte man durchaus gelangen, sofern man aufmerksam die einzelnen Schritte der hessischen Landespolitik zur Nivellierung der Allgemeinen Hochschulreife und damit des traditionellen Gymnasiums verfolgt. Über die letzten Jahrzehnte hinweg ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler kontinuierlich gesunken, diejenige der Abiturientinnen und Abiturienten hingegen in nahezu gleichem Umfang gestiegen. Die Folge davon sind Klagen von Universitäten über unzureichende Vorbildung ihrer Studierenden sowie des Handwerks über fehlenden, beziehungsweise ebenfalls unzureichend ausgebildeten Nachwuchs. Die Gesamtschulen bieten unserer Überzeugung nach in Zeiten wie diesen die einmalige Chance Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Begabungen und Kompetenzen auf ihren weiteren Ausbildungsweg vorzubereiten, ohne dass der Fokus allzu sehr auf den „Output an zukünftigen Studierenden“ gelegt werden kann.
Das Jahr 2020 steht nach wie vor ganz im Zeichen der COVID-19-Pandemie. In dieser Situation waren die Gesamtschulen mit ihren in weiten Teilen verkursten Fächern in besonderem Maße gefordert. Um den Pandemieplänen gerecht zu werden, war es hier und da notwendig geworden, unterschiedliche Kursniveaus wieder im Klassenverband zu unterrichten, was in manchen Fällen zu entschiedenen Widersprüchen Betroffener geführt hat. Im Ringen um eine möglichst optimale Gesundheitsvorsorge haben die meisten Schulen in den letzten Monaten nahezu Unglaubliches leisten müssen und auch geliefert. Umso betrüblicher stimmte uns ein Interview unseres Dienstherren mit der Frankfurter Rundschau zwei Wochen vor den Sommerferien, in welchem dieser mit den Überlegungen von Virologen konfrontiert wurde, die Schulen wieder zum Regelbetrieb zurückkehren zu lassen und dann zu schauen, wie sich die Fallzahlen entwickeln. Dieses Ansinnen wurde als „sehr spannende Idee“ bezeichnet; eine Nachfrage des Hessischen Philologenverbandes blieb leider aus.
Der Ausschuss für Gesamtschulfragen befindet sich seit einem Jahr in einer grundsätzlichen Umbruchphase. Zum Einen wurde kontinuierlich darauf hingearbeitet, dass in jedem Bezirk des Hessischen Philologenverbandes ein Ansprechpartner des Ausschusses für die jeweiligen Schulvertrauenspersonen existiert, um so in der Fläche besser arbeiten zu können und eine breite Vernetzung zu realisieren. Zum Anderen haben wir festgestellt, dass Gymnasiallehrkräfte außer an traditionellen Gymnasien nicht nur an Gesamtschulen unterrichten, sondern auch an allen möglichen anderen Schulformen. Wir streben deshalb zur kommenden Vertreterversammlung sowohl eine Umbenennung, als auch eine Vergrößerung des Ausschusses an, um so noch breiter aufgestellt und für zukünftige Entwicklungen besser gerüstet zu sein.
Vorbereitet haben wir uns auch für die Personalratswahlen 2019 und sind flexibel genug, diese auch im kommenden Jahr erfolgreich bestreiten zu wollen. Im Mittelpunkt stehen für uns dabei zwei Kernforderungen an die hessische Landespolitik, mit denen wir hoffen, möglichst viele Wählerinnen und Wähler überzeugen zu können: Einerseits möchten wir erreichen, dass durch verschiedene Maßnahmen (z. B. Entlastungsstunden oder Korrekturtage) die Doppelbelastung für Kolleginnen und Kollegen, die in verschiedenen Schulformen unterrichten und somit auch zu mehreren Konferenzen und Prüfungen verpflichtet sind, erträglicher gestaltet wird. Andererseits nehmen wir die Schülerinnen und Schüler in den Blick und möchten durch verschiedene Maßnahmen und Regelungen erreichen, dass sie gemäß der von ihnen besuchten Schulform die möglichst optimale Bildung genießen können und nicht mit falschen Versprechungen irregeleitet werden. Hier können gerade die Gesamtschulen mit ihrem breiten Bildungsangebot einen hervorragenden Beitrag leisten.
Borries Alexander Thiele
Vorsitzender des Ausschusses für Gesamtschulfragen im Hessischen Philologenverband
Der Ausschuss für Gesamtschulfragen befindet sich seit einem Jahr in einer grundsätzlichen Umbruchphase. Zum Einen wurde kontinuierlich darauf hingearbeitet, dass in jedem Bezirk des Hessischen Philologenverbandes ein Ansprechpartner des Ausschusses für die jeweiligen Schulvertrauenspersonen existiert, um so in der Fläche besser arbeiten zu können und eine breite Vernetzung zu realisieren. Zum Anderen haben wir festgestellt, dass Gymnasiallehrkräfte außer an traditionellen Gymnasien nicht nur an Gesamtschulen unterrichten, sondern auch an allen möglichen anderen Schulformen. Wir streben deshalb zur kommenden Vertreterversammlung sowohl eine Umbenennung, als auch eine Vergrößerung des Ausschusses an, um so noch breiter aufgestellt und für zukünftige Entwicklungen besser gerüstet zu sein.
Vorbereitet haben wir uns auch für die Personalratswahlen 2019 und sind flexibel genug, diese auch im kommenden Jahr erfolgreich bestreiten zu wollen. Im Mittelpunkt stehen für uns dabei zwei Kernforderungen an die hessische Landespolitik, mit denen wir hoffen, möglichst viele Wählerinnen und Wähler überzeugen zu können: Einerseits möchten wir erreichen, dass durch verschiedene Maßnahmen (z. B. Entlastungsstunden oder Korrekturtage) die Doppelbelastung für Kolleginnen und Kollegen, die in verschiedenen Schulformen unterrichten und somit auch zu mehreren Konferenzen und Prüfungen verpflichtet sind, erträglicher gestaltet wird. Andererseits nehmen wir die Schülerinnen und Schüler in den Blick und möchten durch verschiedene Maßnahmen und Regelungen erreichen, dass sie gemäß der von ihnen besuchten Schulform die möglichst optimale Bildung genießen können und nicht mit falschen Versprechungen irregeleitet werden. Hier können gerade die Gesamtschulen mit ihrem breiten Bildungsangebot einen hervorragenden Beitrag leisten.
Borries Alexander Thiele
Vorsitzender des Ausschusses für Gesamtschulfragen im Hessischen Philologenverband
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