Schulen stärken – Bildung fördern: Der Hessische Philologenverband setzt klare berufs- und bildungspolitische Impulse

vom | Kategorie: Aktuelles, hphv Mitteilungen

Der Hessische Philologenverband (hphv) hat im Rahmen seiner Vertreterversammlung seine Forderungen an die Politik erneuert, gemäß dem diesjährigen Motto „Schulen stärken – Bildung fördern“ endlich die notwendigen bildungspolitischen und berufspolitischen Reformen anzugehen. Rund 120 Delegierte aus Gymnasien, Gesamtschulen und weiteren Schulen mit gymnasialem Bildungsangebot legten in Bad Soden die künftigen verbandspolitischen Schwerpunkte fest. In ihren Anträgen befassten sie sich u. a. mit Unterrichtsversorgung, Lehrkräftemangel, Lern- und Leistungskultur in Zeiten von KI, Lehrkräftebildung, Besoldung und Arbeitszeit. Zudem verabschiedeten sie eine Resolution zum Thema „Übergang von Klasse 4 zu Klasse 5: Vorrang der Grundschulempfehlung“.

Der Landesvorsitzende Volker Weigand betonte in seiner Rede die Bedeutung eines leistungsfähigen Gymnasiums als feste Säule der hessischen Bildungslandschaft. Starke Lehrkräfte, die Sicherung des Beamtenstatus, eine verlässliche Fürsorge durch den Dienstherrn, eine klare Leistungsorientierung sowie der Erhalt der Lehrkräfteausbildung seien für den hphv nicht verhandelbar. Der Vorbereitungsdienst spiele eine zentrale Rolle für die professionelle Ausbildung angehender Lehrkräfte, weswegen der Philologenverband eine Verkürzung von 21 auf 18 Monate mit Entschiedenheit ablehnt. Weigand unterstrich daher erneut die Forderung des Verbandes, dass im Bildungsbereich als wichtigstem Zukunftsfeld dringend zusätzliche Ressourcen bereitgestellt werden müssen.

Als Gastredner bereicherte Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt die Veranstaltung mit einem fundierten und humorvollen Vortrag über die Schönheit der deutschen Sprache, über sprachliche Nuancen und regionale Varianten. Er räumte mit dem verbreiteten Vorurteil auf, Deutsch sei „hart“ oder „unmelodisch“, und stützte seine Ausführungen mit Beispielen aus Literatur, Dialekten, Liedern und Poetry Slam.

Auch der hessische Minister für Kultus, Bildung und Chancen Armin Schwarz nahm an der Versammlung teil. Unter dem Leitsatz „Unsere Zukunft befindet sich in den Klassenzimmern von heute“ stellte er verschiedene Initiativen zur Verbesserung der Bildungschancen vor – darunter verpflichtende Vorlaufkurse, die Einführung der verbundenen Handschrift sowie Programme zum Abbau von Mathematikdefiziten. Im Hinblick auf den Umgang mit Künstlicher Intelligenz rief Schwarz dazu auf, die Zukunft mit KI zu gestalten, zugleich aber deren Risiken klar zu benennen.

Die Delegierten nutzten die Gelegenheit zu kritischen Fragen und Anregungen, etwa zu kleineren Klassen- und Kursgrößen, zur Besoldung, zur Fortbildung außerhalb der Unterrichtszeit sowie zur Stärkung der frühkindlichen Bildung.

hphv-Pressemeldung vom 02.12.2025

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