Hessischer Philologenverband bekräftigt Bedeutung der Schreibschrift in der Schule

vom | Kategorie: Aktuelles, hphv Mitteilungen

Der Hessische Philologenverband (hphv) betont angesichts der wieder aufgekommenen Diskussion um die mögliche Abschaffung der verpflichtenden Schreibschrift die große Bedeutung, diese beizubehalten. Sicheres und flüssiges handschriftliches Schreiben darf als eine Lernvoraussetzung im Bildungsprozess nicht unterschätzt werden, so die einhellige Meinung des Hessischen Philologenverbandes.

Auch wenn in den vergangenen Jahren die Nutzung verschiedener Geräte wie Tablet, Laptop, Handy oder PC weiter zugenommen hat, so bleibt aus der Sicht des hphv die Wichtigkeit des verbindlichen Lernens der Schreibschrift von hoher pädagogischer Relevanz für den Schulalltag und weit darüber hinaus. Zwar werden viele Notizen, Nachrichten oder auch umfangreichere Texte zwangsläufig und immer häufiger durch Tippen auf der Tastatur erledigt. Dennoch gibt es gute Gründe, am handschriftlichen Schreiben grundsätzlich trotz Digitalisierung festzuhalten: Es entstehen bessere und kreativere Texte, die Konzentration ist höher und das Lernen dadurch effektiver. Eine gute Handschrift setzt feinmotorische Fähigkeiten voraus, die in der ersten Lernphase durch intensiveres Training ausgebildet werden müssen. Ihre Vernachlässigung beeinträchtigt Lernprozesse, wie die neurowissenschaftliche Forschung zeigt. Beim Schreiben mit der Hand, z.B. beim Mitschreiben, erfolgt eine stärkere Aktivierung komplexer Hirnregionen, die dann Informationen besser verarbeiten als beim Tippen einzelner Buchstaben.

Dies gilt auch für das Schreiben auf digitalen Endgeräten, denn Digitalisierung entbindet uns nicht vom Lernen des Handschreibens, sie sollte uns nicht einer tradierten Kulturtechnik entfremden. Diese ist seit dem Schuljahr 2022/23 in Hessen Pflicht und sie beizubehalten, ist aus Sicht des hphv eine wichtige Entscheidung.

hphv-Pressemeldung vom 20.05.2025

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