Interesse von Jugendlichen an Wirtschaftspolitik steigt – Hessischer Philologenverband sieht steigenden Bedarf an passgenauer Berufsorientierung und wirtschaftlichen Themen im Unterricht
Nicht zuletzt angesichts zunehmender geopolitischer Auseinandersetzungen stellt der Hessische Philologenverband (hphv) fest, dass das Interesse von Jugendlichen an dem Themenkomplex Wirtschaftspolitik weiter ansteigt. In den vergangenen Monaten haben zahlreiche Studien, u.a. des Instituts für ökonomische Bildung, des Bankenverbandes, der Bertelsmann-Stiftung oder zuletzt des Sinus-Instituts, bestätigt, dass neben Migration und Krieg vor allem wirtschaftliche Themen eine Rolle für die Jugendlichen spielen, auch im Hinblick auf die eigene Berufsorientierung. „Die fast täglichen Ankündigungen von Arbeitsplatzabbau und auch die Relevanz von KI für viele Berufsfelder werfen zunehmend deutlich mehr Fragen nach der Wahl der richtigen Ausbildung auf“, analysiert der hphv- Landesvorsitzende Volker Weigand. „Eine gute Berufsorientierung setzt fundierte Kenntnisse wirtschaftlicher Zusammenhänge voraus.“
Der hphv betont die Notwendigkeit von Expertenwissen, zuvorderst durch die Lehrkräfte selbst, aber auch durch die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern wie der Bundesagentur für Arbeit, zahlreichen gesellschaftlichen Akteuren wie z. B Gewerkschaften und auch Verbänden aus dem Bereich Wirtschaft. So hat der Philologenverband, der z.B. auch mit der Heraeus-Bildungsstiftung zusammenarbeitet, im Rahmen der jüngsten Landesvorstandsitzung durch den Austausch mit Matthias Rust, dem Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft SchuleWirtschaft, einen besonderen Fokus auf den Bereich Fortbildungen für Kolleginnen und Kollegen im Hinblick auf wirtschaftliche und berufsorientierte Themen gelegt.
„Die hessischen Lehrkräfte wünschen sich mehr Zeit und Mittel für Fortbildungen“, trägt Weigand eine generelle Forderung des Verbandes vor und äußert die Sorge, dass sich ein Trend in Richtung der Freistellung für Fortbildungen lediglich für Angebote außerhalb der Unterrichtszeit entwickelt. Aufgrund der Tatsache, dass Unterricht und Ganztagsangebote auch im AG-Bereich schon lange weit in den Nachmittag hineinreichen, ist dies aus Sicht des Verbandes kein tragfähiges Modell.
Im Hinblick auf die Berufsorientierung und der zum Jahresende anstehenden Überarbeitung der entsprechenden Verordnung sieht der Vorsitzende der hessischen Philologen auch klar die Notwendigkeit nach einem Ausbau der Deputate für die Arbeit im Bereich berufliche Orientierung: „Für alle Schulformen müssen deutlich mehr Entlastungsstunden als bisher für die Berufsorientierung bereitgestellt werden, um z.B. Schülerprojekte, Messebesuche oder auch die Vernetzung mit außerschulischen Partnern umsetzen zu können. Dies gilt vor allem für die Gymnasien, die bislang keine zeitlichen Ressourcen bekommen haben.“
hphv-Pressemeldung vom 25.02.2025
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