Hessischer Philologenverband: Mehr Kompetenzvermittlung und klare Regeln statt TikTok-Verbot

vom | Kategorie: Aktuelles, hphv Mitteilungen

Der Hessische Philologenverband (hphv) hält ein zuletzt diskutiertes Verbot von TikTok aktuell aus schulischer Sicht für keinen Ansatz, den es weiterzuverfolgen gilt. Ohnehin würde das Verbot eines einzelnen Angebots bei zahlreichen Alternativen, wie z.B. Instagram oder Youtube-Shorts, lediglich zu einem Wechsel führen, nicht aber zu einem Abwenden von Sozialen Netzwerken. Stattdessen empfiehlt der Lehrerverband, stärker auf die Vermittlung von Kompetenzen und Regeln im Umgang mit Social Media zu setzen. „Wir warten weiter auf die angekündigte Umsetzung des Modellprojekts ‚Digitale Welt‘ flächendeckend als neues Schulfach in ganz Hessen“, unterstützt der hphv-Landesvorsitzende Volker Weigand das im Koalitionsvertrag von CDU und SPD angekündigte Vorhaben.

Regelungen zur Nutzung von Handys, Tablets oder digitalen Uhren müssen gemeinsam und bundesweit angegangen werden und sollen auch Social-Media-Aktivitäten in den Blick nehmen. „Ohne die Einbeziehung der Eltern werden wir es als Lehrkräfte allerdings kaum schaffen, zu einem sinnvollen Umgang mit den Herausforderungen des Internets zu erziehen“, hält Weigand ein gemeinsames Herangehen an dieses Thema für geboten, um Erscheinungsformen wie Konzentrationsstörungen durch den erhöhten Konsum von Plattformen wie TikTok in den Griff zu bekommen.

Grundsätzlich begrüßt der Verband die Strategie, ganzheitlich sowohl Chancen im Umgang mit der Digitalisierung zu vermitteln, aber auch die Probleme wie Mediensucht, das Erkennen von Fake News oder Cybermobbing entschlossen anzugehen. Dass dazu auch Altersgrenzen bei der Nutzung gehören, ist aus der Sicht des hphv unumgänglich. Dass bei wiederholten Regelverstößen umgehend Maßnahmen erfolgen müssen, ebenfalls. Hinsichtlich der Festlegung auf ein Handyverbot (stellvertretend auch für andere Endgeräte) zumindest in den jüngeren Jahrgängen, wie von Hessens Minister für Kultus, Bildung und Chancen Schwarz vorgeschlagen, wird zumindest eine landesweite und juristisch klare Vorgabe erwartet, um die Schulen vor weiterhin aufwändigen Diskussionen zu bewahren.

hphv-Pressemeldung vom 30.01.2025

 

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