Alarmierende Lage bei der Gesundheit von Lehrkräften – Der Hessische Philologenverband fordert konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen an Schulen

vom | Kategorie: Aktuelles, hphv Mitteilungen

Das aktuelle Deutsche Schulbarometer wirft ein besorgniserregendes Licht auf die Gesundheitssituation der Lehrkräfte in Deutschland. Die Belastung hat ein kritisches Maß erreicht. Gründe dafür sind neben Personalmangel und steigenden administrativen Aufgaben auch die wachsenden Herausforderungen im Umgang mit heterogenen Klassen und sozialen Problemlagen. “Die aktuelle Situation gefährdet nicht nur die Gesundheit der Lehrkräfte, sondern auch die Qualität der Bildung der Schülerinnen und Schüler”, warnt Volker Weigand, Landesvorsitzender des Hessischen Philologenverbandes (hphv).

Viele Schulen arbeiten seit Jahren mit zu wenig Personal. Unbesetzte Stellen und Krankheitsausfälle führen dazu, dass das bestehende Lehrpersonal die Mehrbelastung auffangen muss. Zudem binden Dokumentationspflichten, Prüfungsorganisation und administrative Aufgaben wertvolle Zeit, die für die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern fehlt.

Der Hessische Philologenverband sieht die Entwicklung mit großer Sorge, da Burnout und langfristige Krankmeldungen in der Berufsgruppe der Lehrkräfte alarmierend zunehmen. Dies führt dazu, dass immer mehr Lehrkräfte die Schule vorzeitig verlassen – eine Entwicklung, die den Fachkräftemangel weiter verschärft.

Der hphv fordert daher von der Politik konkrete Maßnahmen, um die Situation zu entschärfen: Schnelle Einstellung von zusätzlichem Personal, eine Reduzierung der Bürokratie, um Lehrkräfte zu entlasten und ihre Kernaufgaben in den Fokus zu rücken, eine administrative Entlastung durch zusätzliche Fachkräfte, verbesserte Arbeitsbedingungen und eine Förderung von Präventionsangeboten wie Stressbewältigungskurse und Supervision für Lehrkräfte, weitere Investitionen in digitale Infrastruktur und Fortbildung sowie eine amtsangemessene und verfassungsgemäße Besoldung.

Das Deutsche Schulbarometer hat gezeigt, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Unterricht und psychischer Gesundheit der Schülerinnen und Schüler besteht. “Die Bildung unserer Kinder darf nicht länger unter der Belastung der Lehrkräfte leiden. Es braucht massive politische Anstrengungen, um die Rahmenbedingungen in den Schulen nachhaltig zu verbessern, fordert Weigand.

hphv-Pressemeldung vom 26.11.2024

← zurück