Hessischer Philologenverband sieht Chancen durch erleichterten Zugang für „Ein-Fach-Lehrkräfte“

vom | Kategorie: hphv Mitteilungen

Der Hessische Philologenverband (hphv) sieht in dem durch das Hessische Kultusministerium (HMKB) eingeleitete Gesetz zur Gewinnung zusätzlicher Lehrkräfte („Ein-Fach-Lehrkräfte“) Chancen im Hinblick auf die Unterrichtsabdeckung in den nächsten Jahren. „Die Landesregierung trägt mit dieser Änderung des Lehrkräftebildungsgesetzes dem bereits schon feststellbaren Mangel an Lehrkräften in verschiedenen Regionen und Schulformen Rechnung“, sieht Volker Weigand, Vorsitzender des Philologenverbandes, das Vorhaben pragmatisch. Zudem erleichtert es die Möglichkeiten auch für Lehrkräfte aus dem europäischen Ausland, in Hessen eine Planstelle zu bekommen.

Aus Sicht des hphv soll das langfristige Ziel dennoch bleiben, dass Lehrkräfte an hessischen Schulen in der Regel ein abgeschlossenes Lehramtsstudium mit anschließendem Vorbereitungsdienst in zwei Fächern absolvieren. Daraus ergeben sich Vorteile wie z.B. ein flexiblerer Unterrichtseinsatz oder die fächerverbindende bzw. -übergreifende Perspektive auf den Unterricht selbst. Daher sollen die Möglichkeiten für die „Ein-Fach-Lehrkräfte“ verbessert werden, in einem weiteren Fach über qualifizierende Angebote eine zusätzliche Lehrbefähigung zu erwerben.

„Wir haben ja schon seit jeher Kolleginnen und Kollegen, die nur ein Fach unterrichten und in diesem hervorragende Arbeit leisten“, führt Weigand aus. Vor allem in den Fächern wie Kunst, Sport oder Musik sind Lehrkräfte im Angestelltenverhältnis tätig. Neu wird nach der Verabschiedung des Gesetzes sein, dass somit auch die Verbeamtung möglich ist. Insbesondere für den Bereich Haupt- und Realschule ergibt sich hier eine Attraktivitätssteigerung, möglicherweise auch für Gymnasien in naturwissenschaftlichen Fächern, wie z.B. Physik.

Der Philologenverband unterstreicht an dieser Stelle erneut, dass bei der Lehrkräftebildung in allen Phasen sowohl der fachliche als auch der pädagogische Anspruch bei Aus- und Weiterbildung ungeachtet etwaiger Herausforderungen bei der Unterrichtsabdeckung gewahrt bleiben muss.

hphv-Pressemeldung vom 11.10.2024

 

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