Verstärkte Förderung der Bildungssprache Deutsch an Grundschulen ein sinnvoller Schritt

vom | Kategorie: hphv Mitteilungen

Die von der CDU-/SPD-Landesregierung verkündete Stärkung der Bildungssprache Deutsch in der Stundentafel der Grundschulen unterstützt der Hessische Philologenverband (hphv) deutlich. Diesen Sommer sollen ausgewählte Schulen hessenweit damit starten, eine zusätzliche Stunde Deutsch in der ersten und zweiten Klasse zu unterrichten. “Das Erlernen der deutschen Sprache ist eine Grundvoraussetzung für die Integration in unsere Gesellschaft, für schulischen Erfolg und den weiteren Lebensweg – das gilt gerade für Hessen”, begrüßt der hphv-Landesvorsitzende Volker Weigand die konkreten Planungen.

Auch wenn in diesem Zusammenhang immer wieder auf den gerade in Hessen recht großen Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund hingewiesen wird, so ist das nur eines von mehreren Argumenten für die verstärkte Förderung um eine Deutsch-Stunde. Die durchschnittliche Lese- und Schreibkompetenz der Schülerinnen und Schüler hat, so die Wahrnehmung nicht nur des hphv, über die Jahre hinweg immer weiter nachgelassen, sodass ein Gegensteuern überfällig ist. Zugleich wird noch in diesem Schulhalbjahr an Grundschulen auf freiwilliger Basis ein Pilotprojekt mit einer zusätzlichen Deutschstunde in der dritten und vierten Klasse begonnen, für die eine der beiden Englischstunden verwendet wird. Hinter diesem Versuch stehen Empfehlungen von Praktikern und Fachleuten aus der Wissenschaft, die eine verstärkte Konzentration auf das Erlernen der deutschen Sprache als Grundvoraussetzung für die weiterführenden Schulen befürworten. Diese Einschätzung teilt der Hessische Philologenverband schon seit langem und erwartet die Ausweitung des Landesprogramms schnellstmöglich auf alle hessischen Grundschulen.

Mit Blick auf die Stundentafeln an den verschiedenen Schulformen mahnt der hphv jedoch an, bei weiteren Veränderungen frühzeitig die Lehrerverbände mit einzubeziehen. „Da eine Ausweitung der bereits umfangreichen Stundenpläne für Schülerinnen und Schüler in der Tat nicht mehr darstellbar ist, muss natürlich zukünftig noch genauer hingeschaut werden, welche Fächer von weiteren Verschiebungen betroffen sind“, so Weigand weiter. Da jedes Schulfach seinen eigenen Stellenwert hat, gilt es hier besonders vorausschauend zu planen. Jegliche Umgestaltung verändert den Bedarf an Fachlehrkräften, was wiederum über die Ausbildung in den Universitäten und Vorbereitungsdienst in den Blick genommen werden muss, appelliert der Philologenverband an Kultusminister Schwarz.

hphv-Pressemeldung vom 27.02.2024

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