Podiumsdiskussion: Grundrechte auf Mindeststandards in Schule

vom | Kategorie: Berichte

Am Mittwoch, 24. Januar 2024, fand im Rahmen der Vorlesungsreihe „Aktuelle Fragen des Bildungs- und Jugendrechts“ eine Podiumsdiskussion zum Thema „Grundrechte auf Mindeststandards in Schule“ statt. Die Veranstaltung wurde aufgrund des GDL-Streiks kurzfristig digital durchgeführt und lockte dadurch mehr als 60 Interessierte auch über die Region hinaus an. Es diskutierten der Rechtswissenschaftler Prof. em. Hans-Peter Füssel (Humboldt-Universität Berlin, DIPF); die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Vera Moser (Goethe-Universität Frankfurt); der stellvertretende Vorsitzende des Landeselternbeirates Hessen Ingo Radermacher und der stellvertretende Schulleiter der Singbergschule Wölfersheim Thorsten Rohde (zugleich stellv. Vorsitzender des Hessischen Philologenverbandes). Moderiert wurde die Veranstaltung von der Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Christine Wiezorek (Justus-Liebig-Universität Gießen). Der Teilnehmendenkreis bestand aus Studierenden der Lehrämter sowie Rechtswissenschaften, Lehrkräften und Schulleitungsmitgliedern sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Erziehungs- und Rechtswissenschaft aus dem gesamten Bundesgebiet.

Die Diskutantinnen und Diskutanten auf dem Podium beleuchteten aktuelle Problemlagen und Herausforderungen, die sich aus dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts Bundesnotbremse II vom November 2021 ergeben, in dem das Recht auf schulische Bildung mit einem Gewährleistungsanspruch des Staates verknüpft wurde, der sich unter anderem an einem für die „chancengleiche Entwicklung zu eigenverantwortlichen Persönlichkeiten unverzichtbaren Mindeststandard [] von Bildungsangeboten“ festmachen lässt. Sie brachten ihre Expertise und ihren Standpunkt aus den jeweiligen Perspektiven, vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse und beruflicher Erfahrungen ein. Es entstand eine sehr lebendige Diskussion und auch die Teilnehmenden haben aktiv und interessiert mitdiskutiert. Im Resümee war diese Diskussion auch eher der Beginn eines Gesprächs über die Qualität von Schulen, als dass hier bereits alles gesagt wäre. Wiederholt wurde die Frage nach dem Zusammenhang zwischen gewünschtem Outcome schulischen Wissens, wie er über Bildungsstandards dekliniert wird, sowie den hierfür notwendigen schulischen (Input-)Rahmenbedingungen gestellt. (Ein) Ergebnis der Diskussion an besagtem Mittwochabend: Der Dialog zwischen Wissenschaft sowie Praktikerinnen und Praktikern sollte weitergehen.

Dr. Johanna-Luise Dörr (Dr. phil, zertifizierte Coach DGfC)

Projektkoordinatorin QSL-Z-Projekt “Studienangebot Bildungsrecht”

Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Erziehungswissenschaft mdS. Pädagogik des Jugendalters

 

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