A teacher presents the past, reveals the present and creates the future – 70 Jahre Junge Philologen im DPhV: Die Bundesarbeitsgemeinschaft feiert

vom | Kategorie: Berichte

Der Bundesvorsitzende der Jungen Philologen im DPhV, Georg Hoffmann, brachte es beim Festakt im Oktober in Berlin auf den Punkt:

Wer beste Bildung will, muss auch beste Bedingungen für die Lehrkräfteausbildung schaffen. Eine fundierte und zeitlich angemessene Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern ist nicht nur Voraussetzung für einen qualitativ hochwertigen Unterricht, sondern hilft mit, junge Menschen auch künftig für den Lehrerberuf zu begeistern.

Den Festakt umrahmten die Grußworte von unserer Bundesvorsitzenden Susanne Lin-Klitzing, der Berliner Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse und dem dbb-Vorsitzenden Ulrich Silberbach.

Die Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Bundesländer nutzten die Zeit am Rande der Veranstaltung für die Intensivierung ihrer Kontakte und Zusammenarbeit. Mit Victoria Hildebrand, der stellvertretenden Vorsitzenden des berufspraktischen Ausschusses (BPA), und Dennis Hütter war Hessen gut vertreten.

Mit einer kleiner Zeitreise führte uns Georg Hoffmann durch die 70 Jahre mit den Vorsitzenden der Bundes-JuPhi. Es war festzustellen, dass mit nur einer Ausnahme bisher immer männliche Vorsitzende das Amt inne hatten. Dieser Tatsache folgte ein deutlicher Appell an die jungen Philologinnen, über ihren Einsatz als Bundes-JuPhi-Vorsitzende nachzudenken.

Ein paar „Schmankerl“ (alles vor 1980) aus den Themen, Forderungen und Herausforderungen der Arbeit der Bundes AG der JuPhis:

In der Festschrift der JuPhis ist zu lesen: „Der lang anhaltende Einstellungsstopp von jungen Lehrkräften führte neben dem Lehrermangel zum befürchteten Niveauverlust, kurzsichtige tagespolitische Entscheidungen begannen sich zu rächen.“ Aktueller könnte das heute nicht sein, obwohl es aus der Zeit von 1975 bis 1978 stammt! Die Podiumsdiskussion mit der Präsidentin der KMK, Frau Ministerin Karin Prien, dem Parlamentarischen Staatssekretär, Jens Brandenburg MdB, und der Bundesvorsitzenden Prof. Susanne Lin-Klitzing zeigte dies sehr deutlich.

Beherrschend war das Thema der Einstellung und der Qualität. Es fehlen Lehrkräfte an allen Ecken und Enden. Da kann einem aus bundespolitischer Perspektive etwas Bange werden, wenn unter anderem über weitere zeitliche Einsparungen in der Ausbildung gesprochen wird. Dabei wird der Blick in andere Länder geworfen, um sich dort zu orientieren, aber das Publikum beschleicht dabei das Gefühl, dass die Rahmenbedingungen aus den anderen Ländern nicht unbedingt an mehr Ressourcen geknüpft sind. „Es werden Veränderungen kommen!“, so die KMK-Präsidentin. „Wir bleiben mit Ihnen im Gespräch, aber es wird passieren.“

In den Augen der Bundes-JuPhis und des Gesamtverbandes kann eine Verkürzung der Ausbildung (auch wenn es aus der Not heraus ist) nicht die Qualität des Unterrichtes erhalten, geschweige denn verbessern. Ebenso ist es für die Umsetzung bei der Planung vor Ort nicht von Vorteil, wenn Lehrkräfte nur ein Fach unterrichten können.

Wie sollen Quereinsteiger nur mit einer pädagogischen Begleitung den pädagogischen Auftrag erfüllen? Diese Antwort blieb vage, auch wenn diese Maßnahme noch stärker ins Auge gefasst werden wird – so die Aussagen vom Bund.

Ebenso welche Länder als Vorbild für Deutschland gelten sollen, wurde nicht konkret benannt. Die Herausforderung, dass die Bundespolitik Ideen entwickelt, dann jedoch Bildung Ländersache ist, stellt bei der ganzen Diskussion auch immer ein Problemfeld dar. Und eine Frage drängt sich dem kritischen Publikum auf: Hat die Politik tatsächlich die Schülerinnen und Schüler und deren Lehrkräfte im Blick oder sind die Hände zu sehr an Zwänge, Parteibücher oder Finanzen gebunden?

Fazit ist und bleibt: Wir brauchen eine starke Interessenvertretung für das Gymnasium – mehr denn je! Wir müssen mit der Politik im Dialog bleiben und damit die Interessen unserer Mitglieder vertreten. Wir müssen uns stark machen für das Gymnasium, für die Studierfähigkeit, für unseren Fächerkanon, für unsere erfahrenen sowie jungen Lehrkräfte, für das Niveau der Inhalte und für die Praktikabilität im Alltag, um nur einige Punkte zu nennen.

Auf weitere 70 Jahre Junge Philologen im Bund!

Dennis Hütter und Victoria Hildebrand

Bilder: Marlene Gawrisch/DPhV 

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