Digitalisierung im Bildungsbereich: Positionierung und Forderungen des Hessischen Philologenverbandes
Die engagierte Arbeit der hessischen Lehrkräfte in der coronabedingten „Homeschooling-Zeit‘ wissen viele Eltern sehr wohl zu schätzen. Viele Defizite und Hindernisse innerhalb des Systems Schule, auf die die Philologen schon früher hingewiesen haben, wurden in dieser Zeit jedoch besonders deutlich. Nun geht es darum, die digitalen Möglichkeiten konsequent weiter auszubauen, damit sie routinemäßig Teil des Unterrichts werden können. Unterricht im Klassen- und Kursverband durch eine Lehrkraft und die dabei stattfindende Beziehungsarbeit sind dabei nicht ersetzbar. Sinnvoll eingesetzt wirken digitale Medien und Materialien jedoch ergänzend und tragen dazu bei, junge Menschen zukunftsfähig zu machen.
An erster Stelle ist dabei das Ziel gleicher Bildungschancen für alle Schülerinnen und Schüler zu nennen. Der Hessische Philologenverband fordert daher zuvorderst die Ausstattung aller Lehrkräfte mit digitalen Endgeräten, Leihgeräte für alle Schülerinnen und Schüler, Dienstemailadressen für Lehrkräfte sowie eine datenschutzkonforme digitale Infrastruktur mit Lernplattform und Videokonferenzsystem. In einem weiteren strukturellen Schritt ist unbedingt auch das leistungsfähige Internet bei Schülerinnen und Schülern wie Lehrkräften zuhause sicherzustellen, sodass hier keine weiteren Nachteile entstehen können. Die Betreuung der Geräte und des Netzwerks muss durch externes Fachpersonal erfolgen und sichergestellt werden.
Gute Fortbildungsangebote und Webinare für Lehrkräfte sind unerlässlich. Der Hessische Philologenverband kritisiert schon lange, dass fachspezifische digitale Fortbildungen in hohem Maße fehlen. „Größere Probleme bereiten derzeit eher sowohl die digitale Ausstattung im schulischen Bereich als auch die fehlenden digitalen Fortbildungsformate und weniger eine vermeintlich mangelnde Initiative der Lehrkräfte“, so Reinhard Schwab, Vorsitzender des Hessischen Philologenverbandes.
Positionspapier des Hessischen Philologenverbandes zur Digitalisierung
Die Digitalisierung des Bildungsbereichs ist bundesweit ein ’Megatrend’. Es werden große Hoffnungen in sie gesetzt. Mit Blick auf die weltweiten Entwicklungen und Veränderungen erscheint sie vielen als alternativlos. Allerdings erheben sich auch warnende Stimmen. Mit diesem Positionspapier beleuchtet der Hessische Philologenverband Potenziale und Fallstricke der Digitalisierung und definiert diesbezüglich bildungs- und berufspolitische Forderungen des Verbandes.
hphv-Pressemeldung vom 14.06.2020
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