Keine Verkürzung der Sommerferien! Keine Schnellschüsse in herausfordernden Zeiten!
Im Krisenfall kommen mitunter Dispute auf, die zwar schlagzeilentauglich, aber wenig hilfreich sind. Ein Beispiel hierfür ist die Anregung, die Sommerferien zu verkürzen. Dies ist nur auf den ersten Blick eine hilfreiche Option. Derzeit befinden sich die Schulen, Lehrkräfte und Schülerschaft, nämlich in einer Lage ohne Beispiel. Alle Konzentration ist darauf gerichtet, sinnvolle Wege zu suchen, um sowohl Lehren und Lernen zu ermöglichen und Abschlussprüfungen durchzuführen, als auch – genau so wichtig – gesundheitliche Gefährdungen zu minimieren. Lernplattformen wollen aufgerüstet, Online-Schulungen durchgeführt werden. Zudem gilt es Regelungen für die Rückkehr in den Präsenzunterricht zu erarbeiten, wobei dann neben Hygienestandards und Verhaltensregeln, etwa das Abstandsgebot, auch ein Unterrichten im ‚Schichtbetrieb‘ ins Spiel kommt.
Und Schüler sind – nicht ohne ihre Eltern in der Regel – im ‚Fernunterricht‘ engagiert und arbeiten ihr digital übermitteltes, oft beträchtliches Aufgabenpensum ab ohne die gewohnte enge Rückkoppelung an ihre Lehrkräfte. All diese Kraftanstrengungen sollte man im Blick haben, wenn man kühne Denkmodelle wie die ‚Sommerferien-Schrumpfung‘ entwirft. Sinnvoller erscheint ein konzentriertes Fördern der Kinder und Jugendlichen in den Hauptfächern im neuen Schuljahr, um Lernstoff zu wiederholen und zu festigen. Dies sollte dann begleitend zum Regelunterricht, gezielt, eventuell auch verpflichtend passieren.
hphv-Pressemeldung vom 18.04.2020
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