Vierter bundesweiter Gymnasialtag „Was bleibt nach Covid?“ des Deutschen Philologenverbandes und des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz

vom | Kategorie: Gymnasialtag

Am 11. November 2022 von 10.30 – 16.30 Uhr im Pfalzbau Ludwigshafen Berliner Straße 30, 67059 Ludwigshafen

Programm

 09.30 – 10.30 Uhr      Begrüßungskaffee

10.30 – 11.00 Uhr      Begrüßung/Einführung, Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes

Grußwort Cornelia Schwartz, Vorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz

11.00 – 11.45 Uhr      Vortrag Das überlastete Gehirn: Wie können Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte mit den gesellschaftlichen Veränderungen nach Covid umgehen?“,
Dr. Alexander Jatzko, Chefarzt der Klinik für Psychosomatik im Westpfalzklinikum Kaiserslautern

11.45 – 12.00 Uhr      Diskussion

12.00 – 13.00 Uhr      Mittagsimbiss

13.00 – 14.30 Uhr      Workshops 1. Runde

 Ingvelde Scholz: Lehrerin und Leiterin der Begabungs- und Begabtenförderung am Friedrich-Schiller- Gymnasium in Marbach am Neckar, Fachberaterin am Regierungspräsidium Stuttgart sowie Fachleiterin und Leiterin der Profilgruppe „Begabten- und Begabungsförderung am Seminar für Didaktik und Lehrerbildung in Stuttgart

Begabungsförderung konkret – Spitzen- und Breitenförderung von leistungsstarken Schülerinnen und Schülern am Gymnasium

Die Referentin und Leiterin des Workshops zeigt anhand praxisorientierter Beispiele aus dem Unterrichts- und Schulalltag, wie die Spitzen- und Breitenförderung von leistungsstarken Schülerinnen und Schülern am Gymnasium gelingen kann.

In ihrem Workshop geht die Referentin auf folgende Fragen ein:

  • (Warum) Soll man leistungsstarke Schüler/innen fördern und fordern? Legitimation
  • Was versteht man unter besonderen Begabungen? Definition und Begabungsmodell
  • Woran und wie können Lehrkräfte besonders leistungsstarke Schüler/innen im Unterricht und in der Schule erkennen? Pädagogische Diagnose und Identifikation
  • Wie können Lehrkräfte besonders leistungsstarke und begabte Schüler/innen im Unterricht fördern und fordern? Möglichkeiten der inneren Differenzierung
  • Welche begleitenden (externen) Fördermaßnahmen sind für die Begabungsförderung geeignet? Äußere Unterstützungsmaßnahmen
  • Wie kann man eine begabungs- und begabtenförderliche Schulentwicklung gestalten? Strukturelle und organisatorische Vernetzung

Melanie Stumpf: Regierungspräsidium Stuttgart, Schulreferentin und Fachreferentin Geschichte für Gymnasien

Classroom Management

In diesem Workshop lernen die Teilnehmer/innen unterschiedliche Modelle zum Classroom Management kennen und reflektieren diese unter dem Aspekt der Tauglichkeit für das eigene Unterrichtshandeln. Gelingensfaktoren aus dem Erfahrungsschatz der Teilnehmer/innen werden gesammelt und vorgestellt und durch bewährte Techniken der Klassenführung aus der Classroom-Management-Forschung ergänzt. In Kleingruppen diskutieren die Teilnehmer/innen anhand eigener Fallbeispiele, wie Störungen des Unterrichtsflusses vermieden werden können.

Cornelia Schwartz: Lehrerin für Englisch und Mathematik am Gymnasium in Rheinland-Pfalz, Vorsitzende des PhV Rheinland-Pfalz und Vorsitzende des Hauptpersonalrates Gymnasien und Kollegs

Nachhaltiges Zeit- und Selbstmanagement: Alte und neue Ideen für Anfänger und interessierte Profis

Korrigieren bis in die Nacht und am Wochenende, Konferenzen, Arbeitsgruppensitzungen, Informationsflut durch E-Mails, abgelegte Dokumente in Clouds und stapelweise Papier, Gespräche mit Schülerinnen und Schülern, Eltern und Kolleginnen und Kollegen, nebenbei mal schnell Unterricht vorbereiten, während Schulbuchverlage mehr Material produzieren, als man je wird sichten können … Und dabei ständig ein schlechtes Gewissen, weil man einerseits im Beruf gar nicht mehr alles bewältigen kann und andererseits Familie und Freunde viel zu kurz kommen. Wie gerne würde man endlich wieder in Ruhe Unterricht vorbereiten, die eigenen Ideen umsetzen, mit dem Partner/der Partnerin, Familie und Freunden gemeinsam unbeschwert lachen – und sich zwischendurch einfach mal zurückziehen und entspannen!

In diesem Workshop wollen wir zunächst das Problem wirklich verstehen, lösungsorientierte Einstellungen und Haltungen ausprobieren und eine Vielfalt an einfach und schnell umsetzbaren Tipps und Tricks kennenlernen, damit Folgendes im Alltag hoffentlich (wieder) möglich wird: abends mit dem guten Gefühl schlafen zu gehen, alles getan zu haben!

Inhalte des Workshops Nachdenkliches

  • Parkinson’sche Gesetze
  • Informationsflut und Materialschlacht
  • Pareto-Prinzip

Tipps und Tricks: einfach, praxiserprobt und nachhaltig

  • 000-Dollar-Methode
  • Löwenzahn-Methode
  • Pomodoro-Methode

und weitere Tipps zum Umgang mit Informationsflut, Materialschlacht und immer neuen Aufgaben

Markus Gretzschel: Lehrer für Mathematik, Physik und Informatik am Gymnasium Coswig, Sachsen; Mitglied im Lehrerbezirkspersonalrat Dresden; Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des Deutschen Philologenverbandes

Cybermobbing – Recht und Praxis im Schulalltag

Immer wieder kommt es vor, dass Schüler/innen das Internet nutzen, um ihren Missmut auf Lehrkräfte loszuwerden. Die scheinbare Anonymität dieser virtuellen Netzwerke verleitet zu teilweise sehr unsachlichen Behauptungen, ohne sich mit einem Konflikt konstruktiv auseinanderzusetzen. Vergessen wird allerdings, dass auch das Internet kein rechtsfreier Raum ist und die Verfasser/innen zivil- und strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden können. An vielfältigen Praxisbeispielen wird im Workshop der sinnvolle Umgang mit unsachlichen Äußerungen diskutiert und werden rechtliche Möglichkeiten als Reaktion darauf dargelegt.

Grit Grünewald: Systemischer Coach und Coach für Gewaltfreie Kommunikation

Achtsamkeit und Stressbewältigung

Im Workshop wird eine Grundidee von „Mindfullness-Based-Stress- Reduction“ nach Dr. Jon Kabat-Zinn zu Deutsch: „achtsamkeitsbasierte Stressreduktion“ gegeben. Es sind Techniken und konkrete Übungen, wie Körperhaltungen, Bewegungsabläufe und Gedankentrainings, um wirksam eine bewusste Haltung des Lebens zu schulen. Das Erlernen von Achtsamkeit kann Sie zu einem gelasseneren Ausüben Ihres Lehrerberufs leiten. Es geht darum, Ihre Stress-Resilienz aufzubauen und Ihre seelische Gesundheit zu fördern. Ziel ist, Ihnen einen Zugang zu dieser Grundhaltung anhand kleiner, praktischer Übungen zu geben.

Thomas Langer: Lehrer für Englisch und Deutsch an einem Leipziger Gymnasium; Vorsitzender des Philologenverbands Sachsen; Social Media Beauftragter des Deutschen Philologenverbandes
Lars Strotmann:Lehrer für Geschichte und Philosophie am Abendgymnasium in Köln, Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Vorstand des PhV NRW, Mitglied der AG Digitalisierung im PhV NRW

Social Media am Gymnasium: Rechtsgrundlagen, Risiken und Potenziale

Instagram, WhatsApp und YouTube gelten als die Leitmedien der derzeitigen Schülergeneration. Doch lassen sich Social Media überhaupt sinnvoll im schulischen Kontext einsetzen – und wenn ja, wie? Neben Chancen für die Unterrichtspraxis und die schulische Öffentlichkeitsarbeit sollen im Workshop nach einem Überblick über die Rahmenbedingungen anhand von Fallbeispielen und Praxistipps auch (dienst)rechtliche Fallstricke aufgezeigt werden.

14.30 –15.00 Uhr       Kaffeepause

15.00 – 16.30 Uhr      Workshops 2. Runde

Melanie Stumpf: Regierungspräsidium Stuttgart, Schulreferentin und Fachreferentin Geschichte für Gymnasien

Disziplin und Haltung (der Lehrkräfte)!

In diesem Workshop werden die Teilnehmer/innen unterschiedliche Definitionen von „Disziplin“ kennenlernen, ihre persönliche Vorstellung von Disziplin im Klassenzimmer reflektieren und an eigenen Fallbeispielen in Kleingruppen kurz diskutieren. Anhand eines Selbsteinschätzungsbogens sollen die Teilnehmer/innen eigene Entwicklungsfelder erkennen und sich ihrer Stärken im Bereich der Klassenführung bewusst werden. Aspekte der Haltung als Lehrkraft werden vorgestellt und reflektiert und auf das eigene Unterrichtshandeln hin konkretisiert.

Dr. Reinhard Behrens: Gymnasiallehrer für Geschichte, Gemeinschaftskunde/Politik und Französisch; ehemaliger Vorsitzender des Philologenverbandes Hamburg, Schulleiter und Staatsrat in der Hamburger Bildungsbehörde

Brauchen wir einen Bildungskanon?

Mit einem Bildungskanon vergewissert sich eine Gemeinschaft der Inhalte, die ihr für die eigene Identität und den gesellschaftlichen Diskurs wichtig sind – den zu ermöglichen ist der Auftrag unseres Schulwesens? Aber: Darf man dann in unserer diversen Gesellschaft überhaupt einen Kanon vertreten? Oder muss man ihn im Gegenteil zum Erhalt des gesellschaftlichen Zusammenhalts fordern – mit wieviel Vielfalt? Arbeiten wir Philologinnen und Philologen dafür im Rahmen der Schulfächer (auch ein Kanon!), sollten wir Vorschläge machen? Ein persönlicher Versuch als Stein ins Wasser: www.wissenskanon-geschichte.de

Katrin Philipp: Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin, Dozentin, freie Sprecherin

 „Gut gestimmt im (Schul-)Alltag!“: Lernen Sie Ihre Stimme so zu gebrauchen, dass sie nicht ermüdet, sondern stark und wandlungsfähig bleibt!

In diesem Workshop geht es darum, seine stimmlichen Fähig- und Fertigkeiten zu erkennen, auszubauen und zu stärken. Sie erfahren Tipps und Tricks, wie sie schonend mit ihrer Stimme umgehen können, um unangestrengt laut, lange und deutlich zu sprechen. So meistern Sie den stimmlichen Schulalltag stets ohne stimmliche Erschöpfung oder Heiserkeit und können das ganze Potenzial Ihrer Stimme zum Ausdruck bringen.

Im Vordergrund der Arbeit seht immer das eigene Erleben und Wahrnehmen von Körper, Atmung und Stimme.

Antonia Dufeu: Rechtsanwältin mit dem Schwerpunkt Medienrecht für Schulen, Hochschulen und Behörden, Mainz

Medien-/Urheberrecht

Digitale Medien machen vor dem Schulunterricht nicht halt. Digitale Medien sollen in den Unterricht integriert werden, Schulen bieten individuelle Schulportale an, aber auch Webanwendungen oder Apps, die das ortsunabhängige Lernen ermöglichen, helfen Lehrkräften ihren Bildungsauftrag zu erfüllen. Viele Schüler holen sich Inspirationen aus dem Netz. Doch wo bleibt da das Urheberrecht?
Außerdem bietet das Internet in sozialen Netzwerken unendlich viele Möglichkeiten seine Meinung kundzutun. Jeder kann mitbestimmen und eigene Inhalte veröffentlichen. Das Smartphone ist immer dabei. Dadurch entsteht eine Gefahr für die Verletzung von Persönlichkeitsrechten und den Datenschutz. Die Frage nach „bring yourown device“ und deren rechtliche Auswirkung auf die Haftung der Schule rückt in hier immer mehr in den Vordergrund. Der Vortrag führt in das Medienrecht ein und vermittelt anhand von lebensnahen Fällen aus dem Schulalltag Grenzen und Möglichkeiten der schulischen Nutzung der digitalen Medien.

Markus Gretzschel: Lehrer für Mathematik, Physik und Informatik am Gymnasium Coswig, Sachsen; Mitglied im Lehrerbezirkspersonalrat Dresden; Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des Deutschen Philologenverbandes

Selbstmotivation durch Selbstorganisation

Häufig nehmen wir uns mehr Arbeit vor, als wir dann tatsächlich schaffen, und sind im Ergebnis unzufrieden damit, dass wir nicht alles erledigt haben. Warum ist das so und welche Strategien gibt es, diesen demotivierenden Prozess zu durchbrechen? Wie gehen wir mit Zeitdieben um und erreichen eine motivationsfördernde sowie funktionierende Zeitplanung?

Paul Meurer: Schulleiter des Anne-Frank-Gymnasiums Halver, NRW

Baustelle Digitalisierung!? Wie weit ist das Gymnasium in Sachen Digitalisierung?

Ohne lehrende Personen keine digitale Unterrichts- sowie Schulentwicklung! Zwei Jahre Pandemie liegen hinter uns und der Herbst mit neuen Varianten und weiteren Digitalisierungsstrategien liegt vor uns. Welche Strategie haben Sie oder Ihr Gymnasium gewählt? Ist der Einsatz ihrer ausgewählten Plattform für Lehr- und Lernprozesse für alle Beteiligten einsetzbar, praktikabel und auch ein pädagogisch-didaktischer Mehrwert. Digitale, hybride und analoge Lehr- und Lernprozesse haben in unseren Klassenzimmern sowie Lehrerarbeitszimmern Einzug gehalten. Haben wir uns aber die Zeit genommen zu prüfen, welche Lehr- und Lernformate wirklich nachhaltig sind? Haben wir überprüft, ob manche Prozesse vielleicht auch schlichtweg eine Überforderung darstellen? Bekommen wir die digitale Elternarbeit wieder in analoge Formate überführt? Ist unsere digitale Strategie kommunal abgestimmt? Oder hat die Nachbarschule immer noch kein WLAN oder eine mit ihrem Gymnasium nicht abgestimmte Strategie? Das Zusammenspiel der schulischen Akteure in Bezug auf die Schnittstellen von kommunalen Trägern sowie die strategische Ausrichtung von digitalen Landesinitiativen soll in diesem Zusammenhang beleuchtet werden. Beispiele aus der Praxis sollen Ihnen behilflich sein, Ihre Praxis zu hinterfragen bzw. im Vorfeld eine strategische Ausrichtung vorzunehmen, wenn Sie noch am Anfang des Digitalisierungsprozesses stehen oder eine Neuausrichtung nach Kriterien anzugehen, wenn Sie den Prozess nun schon mehrere Jahre realisieren können. Aber am Anfang steht die lehrende Person, ohne die eine digitale Ausrichtung im Unterricht gar nicht realisierbar ist.

Die Teilnahmegebühr für Mitglieder des Philologenverbandes beträgt 30 Euro, für Nichtmitglieder 45 Euro und für Studierende und Referendarinnen und Referendare 15 Euro. Die Verpflegung und die Getränke sind hier inklusive.

Die Anmeldung ist bis spätestens 24. Oktober 2022 unter https://www.dphv.de/2022/04/25/dphv-gymnasialtag/ möglich.

Dort finden sich auch weitere Informationen zur Veranstaltung.

 

Datum | Zeit
11.11.2022 | 10:30 - 16:30 Uhr

Veranstaltungsort
67059 Ludwigshafen |  Berliner Straße 30


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