Päd. Tagung 2020 in Weilburg: Leit(d)-Orientierung Heterogenität?! – Komplexe Anforderungen an das Lehrerhandeln
Hohe Übertrittsquoten von der Grundschule an das Gymnasium offenbaren dessen ungebrochene Attraktivität. Gleichzeitig steigt damit auch die Heterogenität der Schülerschaft, was sich zwangsläufig auf die Unterrichtsgestaltung auswirkt. Dissens in der Bildungsdiskussion entzündet sich an der Frage, ob Heterogenität eine Belastung oder Chance ist. Was taugen Konzepte innerer Differenzierung, um Individualisierung – bei gleichzeitigem kooperativem Lernen – zu ermöglichen? Kritiker befürchten nicht nur eine Egalisierung, sondern eine Absenkung des Niveaus in stark leistungsheterogenen Lerngruppen. Wird Machbarkeit nur suggeriert oder auch eingelöst? Das Gymnasium steht vor dem Problem, wie es seinen speziellen Bildungs- und Erziehungs(mehr)wert sichern kann. Es ist nämlich keine Schulform für alle. Eine offene Frage wird sein, wie viel Heterogenität die Schulform Gymnasium verträgt. Die Auseinandersetzung mit dem „Narrativ vom Segen großer Leistungsheterogenität“, um eine Formulierung von Heinz-Peter Meidinger (2018) aufzugreifen, wird notwendig sein.
Der Pädagogische Ausschuss wird wie auch in den vergangenen Jahren Referentinnen und Referenten einladen, die aus der Sicht der Wissenschaft und des Hessischen Kultusministeriums zum Thema sprechen und die genannten Aspekte mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erörtern. Darüber hinaus sollen einzelne Fragen in Arbeitsgruppen vertieft betrachtet werden. Ziel der Arbeitsgruppen sind ein Ideen- und Erfahrungsaustausch sowie die Entwicklung konkreter Ansatzpunkte für die unterrichtliche Arbeit im pädagogischen Alltag. Allerdings ist es für die Teilnahme an der Tagung nicht notwendig, dass man bereits jahrelange Erfahrung mitbringt. Gerade das Gespräch zwischen Kolleginnen und Kollegen, die noch nicht lange unterrichten, der Situation als Lernende in einer mehr oder weniger heterogenen Gruppe also noch näher sind, und solchen, die bereits eine Reihe von Strategien entwickelt haben, wird die Arbeit in den Arbeitsgruppen bereichern.
Programm
Donnerstag, 13.02.2020
bis 10:00 Uhr Anreise der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
10:15 Uhr Begrüßung und Vorstellung des Tagungsthemas durch den Vorsitzenden des PA, Grußwort des neuen Vorsitzenden des hphv Reinhard Schwab
10:30 Uhr Grußworte
11:15 Uhr Vortrag Prof. Dr. phil. Bernd Ahrbeck (Professor für Psychoanalytische Pädagogik an der IPU Berlin) mit anschließender Aussprache
12:20 Uhr Vorstellung der Arbeitsgruppen für den Nachmittag
12:30 Uhr Mittagessen
14:00 Uhr Beginn der Arbeitsgruppen
Arbeitsgruppe 1: Förderung der Lesekompetenz in heterogenen Lerngruppen
Arbeitsgruppe 2: Interkulturelle Kompetenz
Arbeitsgruppe 3: Pädagogische Herausforderungen durch Heterogenität und ihre Grenzen
Arbeitsgruppe 4: Unterstützungsmöglichkeiten für Lehrkräfte
15:30 Uhr Kaffeepause
16:00 Uhr Vortrag Prof. Dr. Dorit Bosse (Professorin für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Gymnasiale Oberstufe an der Uni Kassel) mit anschließender Aussprache
18:30 Uhr Abendessen
Freitag, 14.02.2020
9:00 Uhr Vortrag Markus Hochbaum (Systemischer Kinder- und Jugendtherapeut, Lehrer am Lessing-Gymnasium Lampertheim)
9:45 Uhr Kaffeepause
10:00 Uhr Beginn der Arbeitsgruppen unter der Leitung von Herrn Hochbaum
11:30 Uhr Grußwort des HKM mit anschließender Aussprache
12:15 Uhr Auswertung und Abschluss der Tagung
12:30 Uhr Mittagessen
Ende der Tagung
Die Veranstaltung ist akkreditiert unter LA- Päd. Tagung 2020 -01998142-F002430. Es steht nur eine begrenzte Zahl von Teilnehmerplätzen zu Verfügung. Für Verbandsmitglieder übernimmt der Hessische Philologenverband die Kosten für Übernachtung im Einzelzimmer und Verpflegung sowie die Tagungskosten.
Die Teilnehmer werden gebeten, sich bei der Anmeldung in eine der vier Arbeitsgruppen einzuwählen.
Datum | Zeit
13.02.2020 - 14.02.2020 | 0:00 Uhr
Veranstaltungsort
35781 Weilburg | Frankfurter Str. 20
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