Musik im Deutschunterricht – Schläft ein Lied in allen Worten… Online Fortbildung „Digitaler Hörsaal“

vom | Kategorie: Fortbildungen

In einer dreistündigen Videokonferenz zeigen Prof. Dr. Jürgen Oberschmidt (PH Heidelberg) sowie Dr. Andreas Wicke (Universität Kassel) in Workshop und Vortrag, dass Musik und Deutsch ein perfektes Match sind, lassen sich doch aus dem Zusammenspiel beider Fächer aufregende didaktisch-methodische Funken schlagen. Und zwar sowohl für den Literatur- als auch für den Sprachunterricht!

Interessierte Kolleginnen und Kollegen aller Sekundarstufen und aller Bun desländer erwartet wieder ein digitaler Hörsaal, in dem aus den Perspektiven der Fächer Deutsch und Musik unterrichtspraktische Konzepte für den Deutschunterricht entwickelt werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Fachverbands Deutsch im Deutschen Germanistenverband/Landesverband Hessen.

Bitte melden Sie sich bis zum 11. März 2022 an unter: https://akkreditierung.hessen.de/catalog, bei Fragen erreichen Sie den Fachverband unter der E-Mail: hessen@fachverband-deutsch.de

Link und Code zur Videokonferenz kommen Ihnen kurz vor Veranstaltungsbeginn rechtzeitig per E-Mail zu.

Dieses Fortbildungsangebot wurde von der Hessischen Lehrkräfteakademie nach § 65 Hessisches Lehrerbildungsgesetz unter der Angebots-Nr. 02204527 akkreditiert. Sie erhalten eine Teilnahmebescheinigung.

Programm

14.00 Uhr                      Begrüßung

14.05 Uhr                      Vortrag

Dr. Andreas Wicke (Universität Kassel): Musik in der Literatur: E.T.A. Hoffmanns Erzählung Don Juan

In der Literatur der Romantik spielt Musik eine herausragende Rolle, sie gilt als die höchste der Künste, als eine Sprache jenseits der Worte. Im Werk E.T.A. Hoffmanns wird die Musik besonders häufig themati- siert, seine Figuren sind oftmals Kapellmeister, Komponisten oder Sängerinnen. In Don Juan erzählt ein ‚reisender Enthusiast‘ von einem Theaterbesuch, bei dem er Mozarts Oper Don Giovanni hört – und plötzlich mit der Sängerin der Donna Anna in seiner Loge spricht.

Der Musik lassen sich in dieser Erzählung unterschiedliche Funktionen zuschreiben: Sie eröffnet die Welt des Wunderbaren, verkörpert die überirdische Liebe, fungiert als Sprache des Unaussprechlichen und bildet eine Gegenwelt zum Philistertum. Im Vortrag sollen die unter- schiedlichen Deutungsansätze hinsichtlich ihres didaktischen Potenti- als befragt werden, dabei steht die Modellierung konkreter Lernarran- gements im Vordergrund. Neben verschiedenen Verfahren der Texter- arbeitung soll es auch um den Vergleich mit Hoffmanns Erzählung Der Sandmann gehen.

15.15 – 15.30 Uhr Pause

15.30 – 16.45 Uhr Workshop

Prof. Dr. Jürgen Oberschmidt (Pädagogische Hochschule Heidelberg): Wer ins Schwarze treffen möchte, muss auch mal ins Blaue reden! Metaphorisches Sprechen über Musik

„Die Metapher ist klüger als ihr Verfasser.“ Dieser Aphorismus Lichten- bergs beschreibt das didaktische Potenzial, das in jeder Metapher verborgen ist. Die Metapher ist nämlich mehr als ein rhetorischer Glanzpartikel. Vielmehr zeigt die kognitive Metapherntheorie (Lakoff/John son), dass unser Wahrnehmen, Denken und Handeln metaphorisch organisiert sind: Wir denken in Metaphern.

Im Unterricht hat sich dies noch nicht hinlänglich herumgesprochen. Wenn es in der Auseinandersetzung mit Kunst darum geht, die Wahrheit zu sagen, haben wir nicht in rhetorische Trickkisten zu greifen, sondern sollen uns im Regal der exakt vermessenen Begriffe bedienen. Das metaphorische Sprechen erscheint dabei nur als die zweitbeste Lösung. Das Ergebnis sind Analysen, die sich vor das sinnliche und individuelle Erleben stellen. Dies gilt sowohl für den Musik- als auch für den Deutschunterricht, wenn Checklisten zur Analyse eines Gedichts oder Musikstücks angelegt werden und wir auf diese Weise etwas zerreden, für das wir keine geeigneten Worte finden.

Im Rahmen des Workshops sollen Strategien entwickelt werden, wie die Klugheit der Metapher im Unterricht freigelegt werden kann. Aus den vorgestellten Beispielen zum Reden und Schreiben über Musik entwickeln sich dabei Aussichten auf bisher verborgene Bereiche des Lernens: Das Ziel soll dabei nicht sein, die Lernenden dort abzuholen, wo sie stehen, sondern dorthin zu begleiten, wo sie durch die Klugheit ihrer Metaphern bereits hingeführt wurden.

16.45 – 17 Uhr Evaluation & Teilnahmebescheinigung

 

Datum | Zeit
15.03.2022 | 14:00 - 17:00 Uhr


← zurück