25. Pädagogische Tagung am 22. und 23. Februar 2018: „Auf der Suche nach der verlorenen Qualität – wann ist ein Abitur wirklich gut?“
Zu einer ‚Qualitätssuche‘ lädt der Pädagogische Ausschuss auf seiner nächsten, der 25. „Weilburg-Tagung“ ein. Der kritische Diskurs über den gymnasialen Bildungsanspruch wird dabei im Zentrum stehen, den wachsenden Druck nivellierender Kräfte mit bedenkend.
Das Abitur, das Finale des gymnasialen Bildungsganges, erfreut sich größter Beliebtheit. Das kommt einer Bildungspolitik gelegen, die auf steigende Abiturientenquoten setzt. Ein Mehr an höchsten allgemeinbildenden Schulabschlüssen ist zwar per se nicht zu bemängeln, fragwürdig wird es aber dann, wenn die Qualität der Abschlüsse ins Wanken gerät, wie aus jüngsten Bildungsstudien ersichtlich ist.
Erfahrungsgemäß verhalten sich nämlich Qualität und Quantität reziprok zueinander; es liegt auf der Hand, dass steigende Abiturentenzahlen und fallende Leistungsanforderungen in einer Wechselbeziehung zueinander stehen, auch wenn diese Diskussion noch nicht empirisch abgesichert ist. Zeichnet sich dann gleichzeitig eine Inflation guter und sehr guter Noten ab, die nicht mit einem entsprechenden Fähigkeitszuwachs bei den Absolventen korrespondieren, muss dies aufhorchen lassen. In die Universitäten treten vermehrt Abiturienten ein, deren Leistungsstände keine gute Voraussetzung bieten. Anlass zur Sorge geben beispielsweise Rückmeldungen aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich über zunehmende Defizite in der Sprach-, Lese- und Schreibkompetenz der Studenten, beunruhigend sind weiterhin die hohen Abbruchquoten in den Ingenieursstudiengängen. Nicht unerwähnt bleiben kann auch der Brandbrief von mehr als 130 Professoren und Lehrkräften an die Kultusministerkonferenz und Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. In diesem „offenen Brief“ wird die mangelnde Qualität des Mathematik-Unterrichts an deutschen Gymnasien kritisiert. Kurzum: Das Abitur büßt schleichend an Wert ein, die Glaubwürdigkeit der Zeugnisse leidet offensichtlich. Es gibt keine Anzeichen, dass dieser Eindruck täuscht. Dem Gymnasium, der beliebtesten und erfolgreichsten Schulform Deutschlands, wird die hohe Attraktivität zunehmend gefährlich. Schwebt über dem Abitur gar das Damoklesschwert eines Notenverfalls?
In den zwei Tagen lassen wir ausgewiesene Bildungsexperten zu Wort kommen. Weiterhin möchten wir in Arbeitsgruppen Gelegenheit geben für einen professionellen Erfahrungs- und Meinungsaustausch sowie für die Erarbeitung eigener Positionen. Wichtig ist die Verständigung darüber, welchen Ansprüchen das Gymnasium zukünftig genügen soll, damit es sich dauerhaft als optimierte studienvorbereitende Schulform bewähren kann. Der Bildungsauftrag des Gymnasiums, der sich traditionell auf allgemeinbildende sowie auf wissenschaftspropädeutische Ziele erstreckt, ist dabei zu thematisieren. Es wird über Maßnahmen zur Förderung und Sicherung von Unterrichtsqualität zu sprechen sein, ebenfalls über den Zusammenhang von Abitur und Studierfähigkeit. Hier suchen wir den Dialog zwischen Schule und Hochschule über die aufeinander aufbauenden Qualifikationsanforderungen.
Die Tagung wird als Fortbildungsveranstaltung akkreditiert. Es steht nur eine begrenzte Zahl von Teilnehmerplätzen zur Verfügung. Eine zeitweise Teilnahme an der Tagung ist lediglich dann möglich, wenn noch freie Plätze vorhanden sind.
Für Verbandsmitglieder übernimmt der HPhV die Kosten für Übernachtung im Einzelzimmer und Verpflegung. Bitte beachten Sie möglicherweise anfallende Stornogebühren bei kurzfristigen Absagen. Die Kosten für Nichtmitglieder liegen bei 70,00 EURO.
Anmeldung zur 25. Pädagogischen Tagung 22. und 23.02.2018
Datum | Zeit
22.02.2018 - 23.02.2018 | 10:00 - 16:30 Uhr
Veranstaltungsort
35781 Weilburg | Frankfurter Str. 20
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